„Zeitenlese“ – es geht weiter

Während ich darauf warte, dass mein neuer Roman aus dem Lektorat kommt, drehe ich natürlich nicht Däumen, sondern arbeite weiter an meinem Projekt „Zeitenlese“, immerhin will ich dafür 100 Geschichten über nachhaltige Ereignisse aus dem letzten Jahrhundert schreiben. Auf der Seite www.zeitenlese.de dokumentiere ich den Fortschritt des Projektes mit kleinen Teasern zu den fertigen Geschichten.

Dass ich das Projekt, zu dem ich vor genau 10 Jahren die Idee hatte, endlich fertigstellen kann, verdanke ich dem Förderprogramm der Kruppstiftung „150 Jahre Villa Hügel – 150 Projekte für das Ruhrgebiet“. In drei Kategorien konnten Institutionen und Personen sich dort im letzten Jahr bewerben und ich fand, dass mein Projekt genau in die Rubrik „Vom Streben zum Großen“ passte, also habe ich das Konzept eingeschickt und wurde in das Programm aufgenommen.

Gerade habe ich in einer aktuellen Presseinformation der Krupp-Stiftung zu der Initiative gelesen: „Die Auswahl der Anträge folgte zuallererst dem Kriterium der Qualität,“ und gebe zu, dass sich das schon gut anfühlt, auf diese Weise eine Bestätigung der Idee und Arbeit zu bekommen. Insgesamt waren 510 Anträge eingereicht worden und ich freue mich, dass aus meinem Autor:innennetzwerk einige Kolleginnen ebenfalls ausgewählt wurde, vor allem Indra Janorschke aus Hagen und Andrea Behnke aus Bochum, deren literarische Laufbahn ich von Anfang an mitbekommen habe. Aus dem Kreis der Ruhrautor:innen ist außer Andrea und mir Kathrin Schrocke dabei und aus Hagen bekommt außer Indra und mir noch Phoenix Hagen e. V. eine Förderung.

Der aktuelle Stand des Projektes Zeitenlese

In dem Projekt geht es mir darum, Geschichten zu erzählen über positive Entwicklungen aus dem letzten Jahrhundert, die bis heute existieren. Die Idee entstand, als die Stimmen, man solle doch die Vergangenheit ruhen lassen immer lauter wurden. Die Forderung bezog sich auf die schrecklichen Geschehnisse aus der NS-Zeit, aber mich hat geärgert und ärgert noch heute, dass man die negativen Dinge aus der Vergangenheit vergessen will, aber die Fortschritte sehr wohl nutzen möchte. Das geht weder bei einem einzelnen Menschen, der krank wird, wenn er seine schlechten Erfahrungen nicht aufarbeitet, noch bei einer Nation. Man muss sich den Fehlern stellen und darf gleichzeitig auf die Erfolge stolz sein.

In meinen Geschichten geht es nicht nur um Entwicklungen in Deutschland, sondern weltweit, ich habe mich von meinen persönlichen Interessen leiten lassen, entscheidend war und ist aber, dass die beschriebenen Ereignisse, Erfindungen, Gründungen etc. heute noch existieren, teilweise über 100 Jahre also. Inzwischen habe ich über 60 Geschichten fertig und dabei so manches Thema entdeckt, das sich auch für einen Roman eignen würde 🙂 Mal sehen, was daraus wird. Zuerst einmal will ich bis zum Sommer das Manuskript abschließen und dann steht mir die schwere Aufgabe bevor, eine Publikationsmöglichkeit zu finden. Kurzgeschichten stehen bei Verlagen ja leider nicht hoch im Kurs. Auf jeden Fall wird es ein Lesungskonzept dazu geben, eine der Geschichten lese ich übrigens derzeit, wenn ich meinen Roman „Die Königin von der Ruhr“ vorstelle 🙂 © April 2024 Dr. Birgit Ebbert www.birgit-ebbert.de

Link zum Förderprogramm, die Liste der Projekte findet sich als PDF unter „Geförderte Projekte“.