Vergessene Frauen

Bei der Recherche für meine Romane sind mir immer wieder Frauen, vor allem Künstlerinnen begegnet, die zu ihrer Zeit bedeutsam waren und die heute niemand kennt, während nach Männern, die weniger bewegt haben, sogar Straßen benannt wurden. Je mehr ich recherchiert habe, umso neugieriger wurde ich und meine Sammlung wuchs. Inzwischen schreibe ich nicht nur Romane über vergessene Frauen, sondern biete in meinem Wohnort auch Führungen auf den Spuren vergessener Frauen ans, die ich gerne auch für andere Städte und Gemeinden im Ruhrgebiet und Münsterland konzipiere. In meinem Blog „Vergessene Frauen“ schreibe ich über Frauen, die mir bei den Recherchen, in den Medien oder in Gesprächen begegnen.

Romane über vergessene Frauen

In dem Roman „Ein Geschenk fürs Leben“ habe ich mich mit dem Leben und Werk von Eglantyne Jebb (1876-1928) beschäftigt, die als Mutter der Kinderrechte gilt und 1919 die Kinderhilfsorganisation „Save the Children“ gegründet hat.

Die Romanbiografie „Die Königin von der Ruhr“ erzählt, wie die Unternehmerin Margarethe Krupp (1856-1931) vier Jahre das bedeutende Industrieunternehmen geleitet und anschließend die Gartenstadt Margarethenhöhe gegründet hat, die heute ein eigener Stadtteil von Essen ist.

Die Grundlagen des Romans „Den Traum im Blick“ über das Film-Berlin der 30er-Jahre bilden Briefe der Schauspielerin und Schriftstellerin Herti Kirchner (1913-1939), die heute vor allem Erich Kästner-Fans kennen, weil sie in den 30er-Jahren mit ihm liiert war.

Den ersten Roman über eine, allerdings unvergessene Frau, habe ich bereits 2015 geschrieben, da hat mich der Gmeiner Verlag angeregt, einen Roman rund um das Tagebuch der Anne Frank (1929-1945) zu schreiben, der unter dem TitelFalsches Zeugnis erschienen ist. Hier habe ich meine Protagonisten inspiriert, vergleichbar zum gefälschten Hitler-Tagebuch eine Fortsetzung des Tagebuches zu fälschen. Diese fiktiven Texte beruhen auf intensiver Recherche über die letzten Lebensmonate von Anne Frank.

Sogar ein Kinderbuch habe ich 2009 über eine vergessene Frau geschrieben, das wäre mir fast entfallen. Der Roman „Der magische Vampir – Das Geheimnis im Schloss“ (Lingen Verlag) greift auf, was die österreichische Prinzessin Marie Valerie (1868-1924) in dem Tagebuch ihrer Kindheit aufgeschrieben hat.

Führung auf den Spuren vergessener Frauen in Hagen

Das Thema „vergessene Frauen“ war nicht neu, als ich mich dafür entschieden habe, Romanbiografien über vergessene Frauen zu schreiben. In verschiedenen Zusammenhängen ist es mit sicher schon zehn Jahre begegnet und als mir vor zwei Jahren in meiner Heimatstadt Borken eine Broschüre über vergessene Frauen in Borken in die Hände fiel, habe ich mich entschieden, in Hagen nach kaum bekannten Frauen zu suchen.

Im ersten Schritt habe ich meine Rechercheergebnisse für die Innenstadt in einem Artikel im HagenBuch 2024 aufgeschrieben. Daraus ist eine Stadtführung auf den Spuren vergesssener Frauen in Hagen entstanden, die engagierte Frauen aus früheren Jahrhunderten in Beziehung zu ihren Wirkungsorten setzt und dabei auch einige Hagener Sehenswürdigkeiten in eine andere Perspektive rückt.

Falls Sie Interesse an einer Recherche und einem Konzept für Ihre Stadt oder Gemeinde haben, melden Sie sich gerne. Nicht überall werde ich die Führungen selbst durchführen können, aber ich habe ja in verschiedenen Städten gelebt und freue mich immer darüber, dort wieder einmal einzutauchen.

Adventskalender mit Porträts (un-)vergessener Frauen

Der Auftrag des Lingen Verlags, den Adventskalender „Mit 24 starken Frauen durch den Advent“ zu schreiben, war einer der schönsten in den letzten Jahren. Was natürlich daran lag, dass ich mich gerade auf meinen neuen Schwerpunkt „Vergessene Frauen“ eingelassen hatte und hier einige vergessene Frauen wiederfand bzw. unterbringen konnte. Besonders überrascht hat mich, dass die Redakteurin Carmen da Silva, eine Freundin von Margarete Krupp, ausgesucht hatte.