Patin einer Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Am letzten Freitag war ich in der Hagener Grundschule im Kley, die sich ein Jahr darauf hingearbeitet hat, „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu werden. Ich durfte als Patin fungieren. Bisher hatte ich aus der Ferne verfolgt und nun konnte ich mir beim Schulfest zum Motto „Wunderbar verschieden – gemeinsam stark“ ansehen, was die Kinder zum Abschluss des Jahres in einer Projektwoche geschafft hatten.

Über das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

In dem Netzwerk sind inzwischen über 5.000 Schulen verbunden, die sich bewusst und aktiv für Vielfalt und Toleranz und gegen Rassismus und Diskriminierung engagieren. Voraussetzung für die Bewerbung ist, dass sich die Schulgemeinschaft mehrheitlich für eine Aufnahme aussprechen und sich damit selbst für die Ziele ohne Rassismus mit Courage verpflichten. (Das Foto stammt von einer Kollegin der Grundschule im Kley, zu sehen sind dort v.l.n.r.: Marion Rosenberg (Kommunales Integrationszentrum), Dunja Dohrmann (Schulleiterin), Jaqueline Menke, Melanie Zorn (Kollegium) und ich.

Aktionen der Grundschule im Kley mit Teilstandort Reh

Zum Abschluss des Schuljahres haben sich die Kinder noch einmal intensiv mit verschiedenen Aspekten des Netzwerkes beschäftigt. Beim Schulfest haben sie die Ergebnisse dieser Arbeit in einer Ausstellung und in Aufführungen vorgestellt. Manche Klassen haben sich mit Büchern beschäftigt, die zum Thema passen. Die Kinder der ersten Klasse haben sich mit den Erlebnissen von „Elmar“ beschäftigt und die Vielfalt in DavidMcKees Geschichte vom bunten Elefanten herausgearbeitet und passend dazu Stabpuppen gebastelt. Zu Daniela Kunkels Sachbilderbuch „Wir alle“ zur Stärkung des Wir-Gefühls haben die Kinder unter anderem zauberhafte „Wirs“ aus Waschlappen gebastelt und drei Zweitklässlerinnen haben mich stolz durch ihre kleine Ausstellung mit den „Wirs“ geführt. Es wurde nicht nur gebastelt, sondern auch gesungen und sogar gerappt, wovon sich Eltern und Gäste bei dem Schulfest überzeugen konnten und eine vierte Klasse hat sogar einen Stop-Motion-Film produziert. Besonders gut hat mir das „Willkommen-Heft“ gefallen, das neuen Schülerinnen und Schülern in verschiedenen Sprachen die Räumlichkeiten in der Schule und im Teilstandort sowie in Hohenlimburg erklärt.

Und dann waren da noch die Kinderrechte

Wer sich erinnert, dass mein letzter Roman sich mit der „Mutter der Kinderrechte“ beschäftigt, versteht, dass ich besonders begeistert war, dass alle Klassen sich in der Projektwoche mit den Kinderrechten beschäftigt haben. Überall in der Schule hingen Bilder zu den Kinderrechten, als hätten die Lehrkräfte mein Buch gelesen 😊, in dem eine solche Ausstellung vor einhundert Jahren erwähnt wird.

Ich bin ja oft in Schulen für Lesungen und Workshops, habe aber selten Gelegenheit, die Schulgemeinschaft insgesamt zu erleben wie an diesem Freitagnachmittag. Da konnte ich den Geist spüren, der zur Bewerbung als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ geführt hat. Eltern und Kinder aus vielen Nationen und Kulturen haben begeistert miteinander gefeiert und sich wertschätzend für die Ergebnisse der rund vierhundert Schülerinnen und Schüler interessiert. Auch Marianne Rosenberg, die in der Stadt Hagen für das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zuständig ist, war begeistert und Schulleiterin Dunja Dohrmann und Jaqueline Menke und Melanie Zorn stellvertretend für das Kollegium waren zufrieden und ein bisschen stolz auf das, was sie in dem Jahr mit den Kindern erarbeitet haben. Ich war als Patin beeindruckt von der Vielfalt – der Menschen und Ideen und der Freude, mit dem die Kinder mir ihre Ergebnisse vorgestellt haben. © 2025 Dr. Birgit Ebbert www.birgit-ebbert.de