Elternratgeber Schulübergang

Es gibt Bücher, an denen arbeite ich lange, aber sobald sie erschienen sind, geraten sie aus dem Blick. So ging es mir mit meinem „Elternratgeber Schulübergang“, der zwar „nur“ 33 Dinge, die Eltern beachten sollten enthält, aber jedes Kapitel war aufwendig wie eine Lernhilfe.

 

Wie Eltern den Übergang begleiten können

Der Wechsel von der Grundschule auf die weiterführende Schule bedeutet, dass ein neuer Lebensabschitt beginnt. Die Kinder müssen sich von Freunden, Gewohnheiten und bekannten Räumen und Menschen trennen und wissen nicht was kommt. Das ist durchaus vergleichbar mit dem Neustart im Job. Und die angehenden oder frisch gebackenen Fünftklässler wissen sehr genau, dass sie nun die Schule erreicht haben, deren erfolgreicher Abschluss entscheidend für das Leben ist. Das ist vielleicht der wichtigste Tipp, den ich Eltern mit auf den Weg gebe, wenn ihr Kind die Schule wechseln: Hängen Sie die neue Schule nicht so hoch, dass das Kind vor Sorge und Ehrfurcht nicht mehr wagt, es selbst zu sein. Wichtig ist, dem Kind zu vermitteln, dass Schule nicht alles ist und Lebensglück nicht von der Schulform abhängt, die man besucht. Entscheidend ist, dass ein Kind die Schule besucht, die für es passend ist – wer gerne lernt, viel wissen will und den ganzen Schulkram virtuos schon in der Grundschule organisiert, ist auf einem Gymnasium sicher gut aufgehoben. Wem allerdings das Lernen schwerfällt, wer lieber mit den Händen als mit dem Kopf begreift, der plagt sich womöglich durch das Gymnasium und verliert noch die letzte Lust am Lernen, während er in einer anderen Schulform zu den Besten gehören könnte. Aber diese Entscheidung ist getroffen und nun heißt es, sich miteinander auf die neue Lebensphase vorzubereiten.

33 Tipps von der Schulwahl bis zur Klassenfahrt

In meinem Elternratgeber habe ich dazu 33 Tipps zusammengestellt. Über alle Themen hinweg empfehle ich, das letzte Grundschulhalbjahr zu nutzen, die Selbstständigkeit des Kindes und die Unabhängigkeit vom Elternhaus zu fördern, damit es in der neuen Schule auch schwierige Situationen selbst aktiv meistern kann. Darüber hinaus gibt es einige grundlegende Kenntnisse, die ein Kind am Ende der Grundschulzeit beherrschen sollte, das Einmaleins, Umrechung von Größen wie Längen, Gewicht, Geld etc. und die Grundrechenarten sowie die grundlegenden Rechtschreib- und Grammatikregeln. Was die Englichkenntnisse angeht, ist von Schule zu Schule unterschiedlich, was erwartet wird. In jedem Fall lohnt es sich, beim Elternabend nachzufragen, welche Grundfertigkeiten erwartet werden und das letzte halbe Jahr zu nutzen, Schwächen aufzuarbeiten.

Stärkung der Persönlichkeit als wichtige Grundlage

Ebenso wichtig ist aber die Stärkung der Persönlichkeit. Ein Kind mit gesundem Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein, wird sich schnell in die neue Schule einfinden und Freude an den neuen Herausforderungen gewinnen. Selbstvertrauen entwickelt ein Kind allerdings nur dann, wenn es etwas selbst macht, wenn es eine Aufgabe bekommen und diese von sich aus bewältigt hat. Das heißt, gerade Kinder, denen bisher alles abgenommen wurde, sollten in den letzten Monaten vor dem Übergang gefordert werden, indem sie kleine Pflichten und Aufgaben übernehmen und diese selbstständig lösen. © Dr. Birgit Ebbert www.birgit-ebbert.de

Birgit Ebbert: Elternratgeber Schulübergang. 33 Dinge, die Eltern wissen müssen. Schulwerkstatt-Verlag 2013